Auch dieser Blogpost beginnt mit einem Geständnis: "Ja ich liebe Dinge" und ich liebe besonders Symbole. Wie Euch vielleicht schon aufgefallen ist gibt es in meinen Bildern regelmässig wiederkehrende Elemente - in meinem Fall sind es Nägel oder Puzzelteile, die es mir besonders angetan haben.
Wann genau das alles angefangen hat kann ich nicht mehr so genau sagen - irgendwann 2014 im Rahmen meines 365 Tage Projektes habe ich angefangen Puzzlestücke in allen Variationen zu fotografieren.
Traumsymbol „Puzzle“ – Versuch einer Deutung
Im Bereich der Traumdeutung ist das Puzzle ein Symbol das für den Wunsch des Träumenden steht, eine Lösung für ein Problem zu finden. Wenn ich jetzt auf die Zeit in meinem Leben um 2014 zurückblicke trifft das auf jeden Fall auf mich zu. Ich war ständig auf der Suche, mein Selbstvertrauen war in vielen Bereichen im Keller doch die intensive tägliche Beschäftigung mit der Fotografie hat automatisch Türen aufgestossen hinter denen sich Symbole verbargen. Da habe ich unbewusst etwas freigelegt und zu Tage gefördert was in meinem Unterbewusstsein verborgen war - immer wieder faszinierend was Kunst im Allgemeinen und Fotografie im Besonderen mit uns Menschen anstellt.
Für die Traumdeutung ist es wichtig in welcher Form das Puzzle im Traum in Erscheinung tritt. Passen alle Teile zusammen hat man meistens auch schon einen Ausweg aus einer schwierigen Lebenssituation gefunden. In meinem Fall hab ich es je nach Gemütslage eingefrohren, verbrannt oder zerstört - ziemlich unheimlich - oder?
Wenn das Puzzleteil hingegen einzeln auftritt, drückt es die Unsicherheit und Unvollkommenheit des Träumenden aus. Eigentlich bin ich ein Mensch der sich der Ratio verpflichtet fühlt - ich glaube weder an Geister, Götter oder Tierkreiszeichen, aber die Erklärung der Traumdeutung für mein Lieblingssymbol passt für mich wie die vielzitierte Faust aufs Auge. Das ist allerdings soweit ich weiss nur die europäische Sicht in Sachen Traumdeutung - wie die Interpretation auf anderen Kontinenten aussieht kann ich nicht sagen. Was ich allerdings faszinierend finde ist das das Puzzleteil als solches überall "verstanden" wird - ob in Kapstadt, Karlsruhe oder auf Kamtschatka.
Im Moment bin ich an einem Punkt in meinem Leben angelangt an dem ich behaupten würde das ich das bin was man landläufig glücklich nennt - trotzdem tauchen auf meinen Bildern immer noch regelmässig Puzzleteile auf und wenn ich irgendwo unterwegs bin und eins finde nehme ich es meistens mit. ;-)
In den nächsten Tagen werde ich mir auch noch einige weitere Puzzlestücke auf meinen Arm tättowieren lassen. Meine Liebe zu Symbolen geht sogar unter die Haut.
Irgendwann während meines 2014er 365 Tage Projektes habe ich angefangen Selbstportraits von mir zu machen, um mich mit meiner Gemütslage, meiner Geschichte und meiner Umgebung auseinanderzusetzen.
Die meisten meiner Ideen trage ich Tage, manchmal Wochen lang als Blaupause in meinem Kopf mit mir rum - irgendwann schliesst sich dann der Kreis aus Idee ,Gefühl und Inspiration und bildet das was ich einen perfekten Kreis nenne und das Bild entsteht.
Der Kreis ist dann manchmal so perfekt das nicht ich ubedingt als Protagonist im Mittelpunkt stehe.
Sebastian Freitag was born in Dusseldorf in 1976 and lives in Ratingen. Self-taught, he has worked in the field for portrait, wedding and landscape photography.