- Portfolio / Fotograf Ulrich Raschke Fotografien
- 2024-12-01T12:09:53+01:00
- 2024-12-01T12:09:53+01:00
Europa / Deutschland / Berlin / Berlin
Galerie Wilhelmine5, Remise Wilhelminenhofstr. 5, 12459 Berlin-Oberschöneweide
Berlin / Deutschland / Europa
Ist Fotografie wirklich eine abbildende Kunst? Auf den ersten Blick werden Ulrich Raschkes abstrakte Bilder oft für Gemälde gehalten, doch tatsächlich sind es Fotografien, die er mit dem zweiten Blick einfängt. Seine Bilder schicken die Phantasie auf Reisen und zeigen eine Schönheit, die sich beim flüchtigen Betrachten der Dinge nicht erschließt: die des Wandels. Es ist, als würde er den Flächen, die er fotografiert, unter die Haut schauen, während sie sonst nur ihre Oberfläche zeigen.
Seine Motive findet der Fotokünstler im Zwielicht von Kultur und Natur. Wo zuvor Plan und Ordnung der Menschen herrschten, macht nach deren Fortgang die Materie wieder ihr eigenes Ding – und setzt dabei fremde Farben, wilde Formen, neue Strukturen frei. In diesem Prozess die Poesie des Absichtslosen zu finden und in fotografischen Bildern zu gestalten ist seine Kunst.
Wie kann die Fotografie das erkunden, was sich hinter der Oberfläche verbirgt? Raschkes Antwort ist der Verzicht auf das Wiedererkennen – was er im Einzelnen fotografiert hat, verrät er nicht. So können auch seine Fotos unter der Haut ihre Wirkung auf den Betrachter entfalten: als Einladung, das Bild vor Augen als Tor zum eigenen, inneren Bild zu durchschreiten.
At the age of 10 I was given my first photo camera. I wanted to make photos then, not art. Nowadays I am creating abstract art using photography as my chosen media. Why that? It seems to me in abstraction the creative potential of photography is unleashed most radical to moving the media from reproduction into arts. Re-defining and overcoming traditional borders between subject and object, between body, mind and soul abstract photography also triggers the development of the photographic media from craft to creativity. To me abstraction is the uttermost radical genre of photography when it comes to releasing photographic images’ mission from reproduction towards creation. Abstract photography is truly unlocking the image for the eye of the beholder. Abstaining from recognition can open the eye for cognition and invite the mind to see with the heart.
------------
Als ich mit 10 Jahren meinen ersten Fotoapparat bekam, wollte ich Fotos machen, keine Kunst. Heute erschaffe ich abstrakte Kunst mit den Mitteln der Fotografie. Warum? In der Abstraktion erschließt sich mir das kreative Feld des Mediums, erlebe ich die Entwicklung der Fotografie von der abbildenden zur bildenden Kunst am radikalsten: im Überschreiten der Grenzen zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Materie, Geist und Seele, das auch den fotografischen Schlüsselbegriffen „Objektiv“, „Sucher“ und „Motiv“ neue Türen öffnet.
Abstrakte Fotografie ist die vielleicht radikalste Form der Fotografie: Die Abstraktion erweitert die Gültigkeit des fotografischen Bildes, indem sie es vom Auftrag der Reproduktion befreit. Sie erst öffnet das Bild für das Auge des Betrachters. Der Verzicht auf das Wiedererkennen macht den Blick frei für das Erkennen und lädt den Kopf ein, mit dem Herzen zu sehen.