Orte, an denen Menschen leben – das sind immer auch Orte, denen Menschen Leben geben. Und dieses Leben drückt jedem Ort seinen ganz eigenen Stempel auf. Das gilt auch für Weltstädte wie Lissabon.
Sich von der Masse digitaler fotografischer Beliebigkeit abheben, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren, dass ist das Anliegen vieler ambitionierter Fotografen.
Einfach anders fotografieren - leicht gesagt, aber wie umgesetzt?
Besonders groß wird diese Herausforderung dann, wenn sich spektakuläre Ansichten einer Weltstadt förmlich aufzudrängen scheinen. Paläste, Museen, Kirchbauten, Statuen. Hier gilt es, der Versuchung zu widerstehen und einen eigenen Standpunkt einzunehmen, ganz persönliche und dennoch für den Betrachter fesselnde Anblicke fotografisch einzufangen.
Weltstädte von New York bis London, von Paris bis Hongkong oder Shanghai sind mehr als glitzernde Fassade – hinter dem grellen Makeup wartet ihre menschengemachte Seele darauf, entdeckt zu werden.
Eine andere Sicht auf die vielen Facetten einer Stadt wie Lissabon, die charmante Schönheit am Ufer des Tejo – andere Ansichten davon, was Fotografie kann und darf, individuelle An-Sichten. Ein solches Anliegen kann auf ganz unterschiedliche Weise dem eigenen Tun am Auslöser einen roten Faden verleihen.
Mal ist es ein monumentales Zweckbauwerk wie eine Brücke, die sich auch ungefragt immer wieder ins Bild drängt. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet verliert sie plötzlich viel von ihrem glatten, beliebigen Äußeren. Mal ist es ein bewusstes Abweichen von der typisch menschlichen, horizontalen Sicht auf das, was uns umgibt – warum nicht einmal die Welt aus der Perspektive einer Blume betrachten, die staunend ihre Blüte dem Himmel zuwendet? Was würde sie sehen? Glatte Häuserfassaden, Mandarinenbäume, Flugzeuge? Anders wird die Sicht auch durch kreatives Doppelt-Sehen, indem Spiegelungen in die Gestaltung eingebunden werden.
Im Großen wie im Kleinen verlieren Fotografien aus dieser Anders-Sicht ihre einschränkende Zweidimensionalität und verleihen dem Motiv jenseits bloßer Technik mehr Tiefe, Schärfe und Inhalt.
Anders fotografieren, eine andere Sichtweise einnehmen. Anders sehen. Anders sein.
Galerie KM9 Trier | Dein Kunstraum - Trier
Rheinland-Pfalz / Deutschland / Europa
Fotoausstellung der Galerie "KM9 Trier | Dein Kunstraum"
"Blick eines Fremden" - Hong Kong vs. Tokyo
Sichtweisen 2er Fotografen (Oliver Gräf und Nenad Hudek) auf 2 Städte: Hong Kong und Tokyo
Ausstellung vom 2.9. - 1.10. - Vernissage 2.9., Finissage 1.10.
Starke Fotos erzählen starke Geschichten – und zwar vom ersten Augenblick an.
Deswegen ist Fotografieren meine Leidenschaft, deswegen fühlt sich dieser Job für mich nicht wie Arbeit an - und deswegen gibt es bei mir auch keine typischen Shootings.
Menschen zu fotografieren ist gleichzeitig eine große Herausforderung und ein großer Spaß, denn jeder Mensch ist einzigartig. Mit Standardposen und dem ständigen Blick auf die Uhr werden wir Deine Geschichte nur schwer zeigen können. Aber so läuft das bei mir auch nicht.