Etwas düsteres Licht, ein charmantes Model, fotografiert auf analogen Schwarz-Weiß Film. Mehr braucht es oft nicht für eine fesselnde Serie an Bildern.
Dies ist mein neues Edeldruck aus meiner letzten Ballett Serie. Ich finde dieses Motiv wunderschön, die Ausstrahlung und Haltung meines Models, macht es zu einem ganz besonderem Motiv. Es durfte auch schon das Cover des Untold Magazin aus Griechenland schmücken.
Bei der Erstellung des Druckes war es irgendwie wie immer. Und doch ganz anders. Am ersten Tag bereitete ich das Negativ vor. Dann ließ ich es erst mal bis zum Morgen liegen, da mir irgendwie nicht danach war, einen Druck zu fertigen.
Manchmal gelingen die ersten Versuche nicht auf Anhieb. Entweder bilden Streifen auf dem Druck, oder es sind unschöne Flecken entstanden. Doch hier war das Gefühl irgendwie andres. Es passte von Anfang an alles und ich war sehr gespannt auf das Ergebnis.
Erst als es aus dem Wasserbad kam, sah ich das fertige Ergebnis und das alles geglückt ist. Geht es euch manchmal auch so, dass Tage dabei sind, wo einfach nichts gelingen will und man sich in X Versuchen vergräbt und dann doch alles für die Tonne ist?
Vielleicht sollte man hier auch sagen, Kunst ist eine Leidenschaft und kann sehr stimmungsabhängig sein. So ist es jedenfalls bei mir. Diesmal bin ich froh, dass gleich beim ersten Mal alles funktioniert hat und dieser wundervolle Druck dabei entstanden ist.
Dieses Bild entstand vor einigen Jahren während einer Ballett Session mit meinem Stammmodel. Sie ist mit Leib und Seele Tänzerin und begeht ihr Leben genauso wie im Tanz voller Leidenschaft.
2 Welten prallen hier aufeinander. Indes könnte man meinen, dass hier ein Widerspruch entsteht, doch zeigt dieses Bild für mich wunderbar, wie sich 2 Welten vereinen und zu einem Werk zusammen fließen.
Ein Schuh im Leben, der andere im Tanz.
Heute hatte ich das zweite Remoteshooting mit Sprachbarrieren. Das gleiche Model, und doch lief es irgendwie wie von selbst. Da sie sehr selbstständig posen kann, war eine große Verständigung nicht erforderlich und dabei ist mir aufgefallen, dass Fotografie irgendwie als universelle Sprache diente.
Es waren nicht viele Worte nötig, denn jeder wusste, was er zu tun hatte. Trotz oder wegen gerade der sprachlichen Barriere war am Ende keine Barriere mehr da. Es ist schön zu sehen, wie ein gemeinsames Thema wie die Fotografie hier Menschen verbinden kann und einen Weg ebnet.
Denn eigentlich wollen wir Fotograf/innen mit unseren Bildern einen anderen Blickwinkel zeigen. Gehört es nicht zur Weiterentwicklung für uns alle, dass Barrieren mit unseren Bildern auch aufgebrochen werden können? Ich finde das persönlich ein sehr spannendes Thema und freue mich, dass ich mit meiner Fotografie diese Barriere aus dem Weg räumen konnte.
"Die angehängten Bilder sind bei diesem Shooting entstanden und wurden nachträglich in Schwarz-Weiß bearbeitet."
Da es gerade hier auf der Plattform Thema ist, widme ich mich auch diesem Thema. Sollten KI Bilder zur klassischen Fotografie zählen oder nicht? Ich glaube, ich habe noch nie so viele unterschiedliche Meinungen dazu gehört wie zu diesem Thema. In mancher Diskussion fällt auf, dass zwei Lager aufeinandertreffen. Die einen die dafür sind, und die anderen die dagegen sind.
Nur wer hat am Ende recht? Oder gibt es da gar keine eindeutige Konstellation, in der eine Seite recht hat und die andere nicht?
Tatsache ist, dass KI Modelle von Künstlern und Fotografen gelernt haben. Ohne dessen Zustimmung, soweit mir bekannt ist. Ein Afro, der hier schon begangen wurde. Einerseits ist es klar, ohne diese enormen Datenmengen könnte eine KI nicht das, was sie heute kann.
Und doch wird einem mulmig, wenn man daran denkt, dass die eigenen Bilder einfach so zum Training der KI verwendet werden, ohne dass man groß etwas dagegen tun kann. Denn am Ende wird viel Geld mit KI verdient und andere geben sich als tolle Fotografen aus, ohne zu erwähnen, dass ihr Portfolio nur aus KI-Bildern besteht.
Solch einen Fall habe ich schon auf einer anderen Plattform erlebt, wo die KI-Bilder von Personen nicht mehr von echten Models unterschieden werden konnten. Soll das die Zukunft sein? Ein Markt, der hart umkämpft ist, wird einem streitig gemacht von ein paar One-Click Nutzern?
Ihr ließt schon, das sind viele Fragen, die aufkommen und teils schwierig zu beantworten sind. Doch was soll man am Ende gegen die Flut an KI-Bildern tun?
Als Künstler und Fotograf habe ich momentan nur eine Lösung für mich gefunden. Ich lasse meine Bilder und mein Handwerk, was dahinter steckt für sich sprechen. Wahrscheinlich reicht das nicht immer aus, um Kunden zu gewinnen, da sie mit KI nun ganz andere Möglichkeiten haben. Aber eine andere Lösung habe ich noch nicht gefunden.
Aber kommen wir zur Ursprungsfrage zurück. Gehört KI zur Fotografie? Meiner Meinung nach nein. Es mag ein technischer eindrucksvoller Schritt sein, aber zur Fotografie mit ihrem Handwerk zählt sie nicht. Wenn alle nur noch perfekte Fotos abliefern würden, warum sollen wir dann noch Arbeiten in einer Community zeigen, wenn alles gleich aussieht?
Zum Teil bleibt die KI für mich ein Fluch in meiner Arbeit, da sie mir Konkurrenz macht und andere damit Geld verdienen.
Natürlich werden wahrscheinlich einige sich für KI aussprechen, das ist mir durchaus bewusst. Doch als Schlussplädoyer bleibt für mich die Tatsache, dass klassische Fotografie nichts mit KI zu tun hat. Denn das Handwerk geht eindeutig vor.
(Das Bild wurde analog aufgenommen und selbst entwickelt/gescannt)
Fotograf & Künstler.
Meist in der analogen Welt zu Hause.
FineArt Prints per Hand im Cyanotypie Verfahren.
Transferiere Fotos auf original Polaroid Film.
Hybrid Processing.
Digital Remote Shootings.