23. Juni 2022

Queer in Utah

Ich bin im Iran aufgewachsen, einem Land, in dem der LGBTQ+-Community bis heute die Todesstrafe droht. Ich habe die enormen Kämpfe von Freund*innen und Verwandten um mich herum miterlebt, die mit schwerer Diskriminierung und Ängsten kämpften. Nicht nur vor den Behörden, sondern auch von der (oft gefühllosen) Gesellschaft um sie herum.

Nachdem ich in die USA gezogen war, stellte ich überrascht fest, dass die LGBTQ+-Community in bestimmten Regionen Amerikas ähnliche Kämpfe und Herausforderungen der Diskriminierung und Unterdrückung durchmacht. Ich habe das Projekt „Queer in Utah“ im Jahr 2019 begonnen, nachdem ich gesehen hatte, wie Menschen aus meiner neuen Gemeinde in Utah deprimiert und manchmal auch selbstverschuldet verletzt wurden.

Freund*innen haben Mühe, sich zwischen ihrem Glauben und ihren Wünschen zu entscheiden; alles verwurzelt in einem System von Selbstzweifeln aus einem Konflikt, in dem Glaube und sexuelle Orientierung scheinbar nicht harmonieren können. Ich habe in Logan zwei Frauen kennengelernt, die beide ihre Anstellungen als Kindergärtnerinnen verloren haben, weil ihre sexuelle Orientierung als schlechter Einfluss auf die Kinder angesehen wurde.

Im Bundesstaat Utah ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (HLT) allgegenwärtig. Hier ändert die neue Generation von LGBTQ+-Mormon*innen den Kurs ihres historischen Kampfes zwischen ihrer sexuellen Identität und den Konflikten mit ihren religiösen Überzeugungen, indem sie öffentlich auf ihre Sexualität eingeht, während einige von ihnen noch immer auch ihren Glauben praktizieren.

Trotz der strengen Lehren der Kirche sind sie entschlossen, nach Liebe zu streben, wobei jede*r einen eigenen Weg geht, indem sie entweder die Prüfung der eigenen Umgebung aushalten oder sich einen Schritt von der Kirche entfernen. Im Allgemeinen hat der soziale Rahmen der HLT-Kirche für viele Menschen zu einem Weg voller Dilemmata und Selbstzweifel geführt. Sie stehen vor der schwierigen Entscheidung, ob sie ihren Wünschen nachkommen oder nicht.

Mein Fotoprojekt soll dazu beitragen, die LGBTQ+-Community im konservativen Utah zu normalisieren. Darum habe ich queere Paare in liebevollen Posen in der lokalen Umgebung im Freien fotografiert, ähnlich der dominanten Bildsprache, die in den Haushalten heterosexueller Paare zu finden ist.

Zwei Menschen umarmen sich

Meagan und Kat

Zwei Männer kuscheln im Freien

Riley und Brock

Zwei Menschen mit Pferd

Hannah und Myriam

Paarportrait

Adam und Taylor

Paarportrait

Cj und Hailey

Paarportrait mit Umarmung

Erin und Amy

Zwei Menschen umarmen sich

Heather und Sariah

Zwei Menschen liegen kuscheln im Laub

Jake und Gray

Paarportrait

Chantelle und Katie

Dieser Artikel wurde für Euch von Herausgeberin Katja Kemnitz aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

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